IHRB & Chowdhury Center for Bangladesh studies at UC Berkeley “The Weakest Link in The Global Supply Chain: How the Pandemic is Affecting Bangladesh’s Garment Workers”: Im Bericht wird die Reaktion der globalen Einzelhändler auf die Pandemie und ihre Auswirkungen auf die Textilarbeiter*innen in Bangladesch anhand Interviews mit großen internationalen Marken, bangladeschischen Zulieferer*innen, Gewerkschaftsvertreter*innen und der internationalen Zivilgesellschaft bewertet. Zudem werden Empfehlungen an die Regierung Bangladeschs, internationale Marken, bangladeschische Lieferant*innen, internationalen Akteur*innen und Verbraucher*innen gegeben, die dazu beitragen können, künftige Krisen abzuwenden: Arbeitnehmer*innen an erste Stelle stellen; Gewährleistung der Arbeitssicherheit; Schutzmechanismen für Arbeitnehmer*innen bei Verlust von Arbeitsplätzen; Schaffung finanzieller Mechanismen zur Sicherstellung der Liquidität; früh eingreifen und proaktiv handeln, um einen sinnvollen Dialog zwischen den betroffenen Parteien herzustellen.
Human Rights Watch "Break Their Lineage, Break Their Roots": Ein Report über die Menschenrechtsverletzungen der chinesischen Regierung an Uiguren und türkischen Muslimen in Xinjiang.
Inititative für Nachhaltigkeit und Zirkularität: WRAP startet die Initiative Textiles 2030: Bereits 35 Unternehmen haben sich der freiwilligen Vereinbarung angeschlossen (u.a. Primark, asos und bohoo) und wollen gemeinsam zu den Themen Emissionen, Wasserverbrauch und Zirkularität zusammenarbeiten. Bereits fast 60% der auf dem britischen Markt platzierten Kleidung stammen von Einzelhändler*innen, die Textiles 2030 unterzeichnet haben. Mehr Informationen befinden sich in der Roadmap und im Paper "Circularity Pathway" in dem bereits feste Reduktionsziele festgelegt sind.
Zirkuläre Geschäftsmodelle: FashionUnited veröffentlicht eine zweiteilige Serie zu zirkulären Geschäftsmodellen - Teil 1 "Wiederverkauf" & Teil 2 "Vermietung" - und erörtert den Business Case und finanzielle Profitabilität dieser Geschäftsmodelle, und die verbundenen Vorteile und Risiken. Die Autorinnen sehen die mögliche Kannibalisierung von primären/linearen Geschäftsmodelle als eine große Chance für höhere Umsätze, ohne neue Kleidungsstücke zu produzieren — und als Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Umweltbelastung.
Existenzlöhne: Über 100 britische Abgeordnete adressieren einen Brief an die CEOs der Fast Fashion Unternehmen Asos, bohoo und H&M um Existenzlöhne für die Arbeiter*innen in den Wertschöpfungsketten zu fordern. Es wird empfohlen, dass diese Marken ein Modell mit geringeren Gewinnspannen anwenden, um einen fairen Lohn zu gewährleisten. Zudem hat eine parteiübergreifende Gruppe von Abgeordneten vorgeschlagen, "Schiedsrichter" im Bekleidungshandel zu engagieren, die Beziehungen zwischen Einzelhändler*innen und ihren Lieferant*innen überwachen, um die Situation der Arbeiter*innen verbessern zu können.
CO2-footprint-Berechnung: allbirds macht sein life cycle assessment (LCA) tool, um CO2-footprints von Produkten berechnen zu können frei zugänglich; sie sagen dazu "We know that sharing proprietary information might not make the most business sense. But the global climate crisis is bigger than business. And if competition got us into this mess, perhaps collaboration can get us out."
Myanmar: FEMNET berichtet über die Spring Revolution des Civil Disobedience Movements und geht auf die besondere Rolle der Frauen in der Bewegung ein. Myanmar Now berichtet, dass seit Beginn des Putsches über 200.000 Textilarbeiter*innen ihre Jobs verloren haben. World Bank prognostiziert einen Fall der Wirtschaft um 10%; etwa 80% der Textilfabriken haben ihre Produktion derzeit ausgesetzt.
Indonesien: Die Indonesian Trade Union Confederation (KSPI) organisierte eine Protestaktion (virutell und auf den Straßen) gegen das Omnibus law on job creation. Das Gesetz hat u.a. sektorale Mindestlöhne gestrichen und Abfindungszahlungen gekürzt. Better Work berichtet, dass sich die Bindungen von Arbeiter*innen, Fabrikmanager*innen und Gewerkschaften während der Pandemie gestärkt haben. Die verschiedenen Stakeholder sorgten gemeinsam für eine starke Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz in den Fabriken.
Bangladesch: Am 1. Mai wurden zahlreiche Demonstrationen von Gewerkschaften und Arbeitsrechtsorganisationen organisiert. Gefordert wird u.a. die Impfpriorisierung von Textilarbeiter*innen und die Zahlung von Feiertagsboni. Das Garment Workers Trade Union Center fordert zudem einen monatlichen Mindestlohn von 20.000 Taka. Zwei Textilarbeiter*innen wurden von zwei Autorikschafahrern vergewaltigt, als sie sich auf den Weg zurück nach Dhaka begaben, um ihre Arbeit wieder aufzunehmen.
Kambodscha: Über 1600 Textilarbeiter*innen aus 206 Fabriken wurden positiv auf COVID-19 getestet; 17.000 befinden sich derzeit in Quarantäne; über 110.000 haben ihre erste Impfung erhalten. Immernoch berichten Arbeiter*innen aus den "red zones", dass ihnen das Essen ausgeht und sie vergeblich auf Unterstützung warten. Amnesty International ruft die Regierung auf, Hilfslieferungen in die "red zones" zuzulassen. Nachdem zahlreiche Fabriken für zwei Wochen schließen mussten, können 60 Fabriken aus "yellow zones" wieder aufmachen. Das Arbeitsministerium kündigt an, dass Arbeiter*innen in Quarantäne lediglich 50% ihres Lohns für April erhalten.
Adler fordert staatliche Unterstützung: Das Modeunternehmen durchläuft derzeit ein Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung und gerät durch die "Bundes-Notbremse" nun in akute finanzielle Schwierigkeiten.