Aktuelles/Briefing Room

Studien

COVID-19 - Armut: "Hunger in the Apparel Supply Chain" des Worker Rights Consortium (WRC): Aufgrund verminderter Löhne und Jobverlust durch die Krise wird es für Textilarbeiter*innen immer schwieriger, nahrhaftes Essen zu kaufen; 80% der Befragten mit Kindern (aus neun Ländern im globalen Süden) gaben an, dass sie derzeit Mahlzeiten auslassen oder die Menge bzw. Qualität des Essens verringern müssen; viele derjenigen, die ihren Job nicht verloren, mussten aufgrund der Lohnkürzungen Kredite aufnehmen, um Essen kaufen zu können; Textilbündnis-Unternehmen Adidas und H&M gehörten (u.a.) zu den am häufigsten genannten Marken für die die Befragten produzier(t)en.

COVID-19 - Löhne: "Global Wage Report 2020/21" (PDF-Datei) der International Labor Organisation (ILO): Die Krise hat global Gehälter gedrückt - besonders betroffen sind Frauen und Geringverdiener*innen; in der Region Asien-Pazifik erfuhr Bangladesch den größten Fall in Mindestlöhnen

COVID-19 - Kinderarbeit: "Hidden and Vulnerable: The Impact of COVID-19 on Child, Forced and Bonded Labor" (PDF-Datei) von GoodWeave: Durch die Krise erhöhen sich Kinderarbeit und Zwangsarbeit in Südasien

Organic Cotton & Klimakrise: "Moral Fiber - The Cool Option for a Heating Planet" (PDF-Datei) von der Environmental justice Foundation: Untersucht wird Organic Cotton als derzeit einzige Lösung, die Massenkonsum ermöglicht, ohne die Klimakrise weiter zu verschärfen

Fast Fashion und Klimaauswirkungen: "Limited Shelf Life? Why the Fast Fashion Model is under strain" (PDF-Datei) von Federated Hermes: Die Investitionsgesellschaft hat in Fallstudien untersucht, was AdidasH&M und Primark unternehmen, um den ökologischen Fußabdruck ihrer Produkte zu verringern und sich in Richtung Kreislaufwirtschaft zu bewegen. Fortschritt anhand wirkungsorientierter Benchmarks wird als wesentliche Bedingung für zukünftige Investitionen betrachtet.

News

Uiguren: Stellungnahme der Multi-Stakeholder Initiative Ethical Trading Initiative (ETI) zum von einer NGO-Koalition gemachten "Call to action on human rights abuses in the Uyghur Region in the apparel and textile sector": Während ETI betont, dass es für Unternehmen schwierig sein könne, die Bedingungen des Calls vollständig zu erfüllen, ist die Grundaussage trotzdem unterstützend für Call: "While it must be the decision of each business individually whether to sign up to the Call to Action, ETI strongly encourages every business that feels it can to do so. ETI will work with its member businesses to support them to sign – and will support those that have signed to implement the Brand Commitment as rapidly and effectively as possible." Ein ähnliches Statement des Textilbündnisses gibt es bisher nicht.

Risiko für bangladeschische Lieferant*innenNew Age Bangladesh berichtet, dass Unternehmen auf alternative Importmethoden umsteigen: Diese haben zur Folge, dass Lieferant*innen sich in noch unsicheren Vertragsbindungen finden als vor der Krise und die Liquidität der Lieferant*innen noch mehr in Gefahr bringt, weil die Lieferant*innen ein noch höheres Risiko tragen. Passend hierzuMostafiz Uddin spricht sich in seinem neuen Think Piece für neue Gesetzgebungen aus und sagt "When a brand goes bust—as several have during this pandemic—it is always the suppliers and their workers who suffer the most. (...) As suppliers, we cannot depend on the goodwill of brands. It has become clear now that our industry needs binding legislation and supply chain regulation to hold brands to account for respecting human rights in their supply chain."

EU-Unterstützung in Bangladesch: Eine Million Textilarbeiter*innen in Bangladesch, die durch die Krise vorrübergehend oder dauerhaft ihren Job verloren haben, bekommen ab Dezember EU-Unterstützungszahlungen in Höhe von 93 Mio. €; erfasst werden nur gekündigte Arbeiter*innen aus Fabriken, die Mitglied in den Branchenverbänden BGMEA und BKMEA sind.

existenzsichernde Löhne & Kampagnenarbeit: Diskussionsbeitrag von IndustriALL "Changing the balance of power in the textile and garment industry" über Wege zu einer neuen Machtbalance in der Textilindustrie, um zu existenzsichernden Löhnen zu kommen - und welche Rolle Kampagnen dabei spielen.

Unternehmen im TB: Das Business & Human Rights Resource Center veröffentlicht Apparel Company Dashboards: Dort werden Informationen zu insgesamt 275 Textilunternehmen gesammelt, ua wie diese Unternehmen bei unterschiedlichen Benchmarks abgeschlossen haben. Gebenchmarkt wurden u.a. die Textilbündnisunternehmen Adidas, ALDI Nord, ALDI Süd, C&A, Esprit, Gerry Weber, H&M, Hugo Boss, KiK, Lidl, Otto (+Bonprix), Primark, Puma, S.Oliver, Takko, Tchibo