"Assessing Purchasing Practices Impacts on Suppliers and Workers" (PDF-Datei) von Better Buying und Ululu: In der Studie werden Erfahrungen von Lieferant*innen in Bezug auf Einkaufspraktiken während der Coronakrise beleuchtet und ermittelt, welche positiven bzw. negativen Auswirkungen diese auf die Rechte und das Wohlbefinden der Arbeiter*innen haben.
"Mapping Social Dialog in Apparel" von Cornell University School of Industrial and Labor Relations und The Strategic Partnership for Garment Supply Chain Transformation (SP) (mit: Fair Wear Foundation, CNV Internationaalund Mondiaal FNV): Serie von Studien zu Gewerkschaftsrechten und Ansätzen sowie Problemen bei sozialem Dialog in den Ländern Bangladesch, Bulgarien, Kambodscha, Äthiopien, Honduras, Indien, Indonesien, Mexiko, Myanmar und Vietnam.
"Cambodia’s Garment Sector in Transformation" (PDF-Datei) von CNV International zu Entwicklungen in Kambodscha während der Coronakrise. Die Studie thematisiert zudem den Entzug von Handelspräferenzen (Everything but Arms) und die zunehmenden Einschränkungen gewerkschaftlicher und politischer Arbeit.
"Implementation of Government Allowances in the COVID-19 Pandemic" von CENTRAL: Die kambodschanische Arbeitsrechtsorganisation hat die Umsetzung des Regierungsprogramms zur Einkommensunterstützung wegen Pandemie-bedingter zwischenzeitlicher Betriebsschließungen unter die Lupe genommen. Es wird die völlig unzureichende Höhe der Hilfen kritisiert, aber die grundsätzliche Form dieses sozialen Sicherungsprogramms als gute, weiter auszubauende Maßnahme angesehen.
"Finding hidden Homeworkers" (PDF-Datei) von Homeworkers Worldwide und Cividep India: Die Studie untersucht Tools, und zeigt Mechanismen auf, die die Transparenz in Lieferketten mit Heimarbeiter*innen bringen können.
Myanmar: Die Unternehmen Bestseller, C&A, ESPRIT, H&M, Inditex (ZARA), LIDL, New Look, NEXT, Primark, Tchibo und Tesco haben sich in einem gemeinsamen Statement (als Mitglieder im ACT on living wages) geäußert und geben an, die Situation zu überwachen und eng mit den Partner*innen vor Ort zusammen zu arbeiten, um sicherzustellen, dass fundamentale Menschenrechte und das Recht auf Vereinigung gewahrt werden. Eine Reihe von Multi-Stakeholder Initiativen, darunter die Fair Wear Foundation, Ethical Trading Initiative, Fair Labor Association und amfori, haben ebenfalls ein gemeinsames Statement (PDF-Datei) verfasst. Darin wird das Militär aufgerufen, die Ergebnisse der Wahlen zu akzeptieren, und von Unternehmen, die aus Myanmar beschaffen, besondere Bemühungen gefordert, um sicherzustellen, dass ihre Zulieferer Rechte auf Gewerkschaftsfreiheit und Meinungsfreiheit ihrer Beschäftigten achten. Das Textilbündnis konnte wegen einer abwartenden Haltung der Bundesregierung diese Erklärung nicht mit unterzeichnen. Das Bündnissekretariat hat bisher nur einen auf der internen Bündnis-Plattform veröffentlichten Issue Brief mit Handlungsempfehlungen verfasst.
Das Militär in Myanmar hat gegen die Vize-Präsidentin der IWFM und weitere Gewerkschaftsführer*innen Haftbefehle erlassen; laut berichten überfällt das Militär nachts Textilarbeiter*innen, um herauszufinden, wer ihre Anführer*innen sind. FEMNET hat einen Spendenaufruf gestartet, um Gewerkschafter*innen zu unterstützen, die nun untertauchen müssen. Zusammen mit der Clean Clothes Campaign fordert FEMNET alle in Myanmar tätigen Bekleidungshersteller, Marken und Einzelhändler auf, den Militärputsch öffentlich zu verurteilen und sicherzustellen, dass ihre Geschäftsaktivitäten nicht zu Menschenrechtsverletzungen beitragen, diese verschlimmern oder direkt mit dem Militär verbunden sind.
Follow-Up Überbrückungshilfen: Nachdem sich die Textilbündnis-Unternehmen S. Oliver, Hugo Boss und KiK sich mit weiteren Einzelhändlern und Modeunternehmen zusammengeschlossen haben, da sie keine Überbrückungshilfen beantragen konnten (da Umsatz über 750 Mio. €), hat das Wirtschaftsministerium nun entschieden, dass die Umsatzhöchstgrenze für die Hilfen wegfällt und große mittelständische Unternehmen doch die entsprechenden Hilfen beantragen können.
Lieferkettengesetz: Das Bundeskabinett hat den Entwurf für ein Lieferkettengesetz (PDF-Datei) beschlossen. Die Initiative Lieferkettengesetz kritisiert in einer Stellungnahme vor allem, dass die Vorgaben im vollen Umfang nur für den eigenen Geschäftsbereich und die direkten Zulieferer gelten. Bei mittelbaren Zulieferern sollen Unternehmen nicht proaktiv Risiken analysieren, sondern erst aktiv werden, wenn sie „substantiierte Kenntnis“ von einer möglichen Menschenrechtsverletzung erlangen. Das widerspricht den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte. Nach diesem international anerkannten Menschenrechtsstandard stehen Unternehmen in der Verantwortung, Menschenrechte entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu achten.
Greenwashing: Apparel Insider kritisiert den ILO Call to Action for the Garment Industry, da unterzeichnende Unternehmen wie z.B. Primark und C&A, die erst nach Monaten und starkem Druck dazu bereit waren, für stornierte Aufträge aufzukommen und Lieferant*innen zu entschädigen, durch ihr Endorsement die Öffentlichkeit in die Irre leiten konnten. Laut des Artikels begünstigte der ILO Call Greenwashing der Unternehmen. Anfragen von Apparel Insider, in welcher Höhe (und von wem) Entschädigungszahlungen an die Arbeiter*innen gezahlt wurden blieben unbeantwortet.